Gebanntes Warten in der Stüsslinger Kirche – in den Gassen wurden anscheinen zwei anmutige Gestalten in Begleitung eines Esels gesichtet! Zum einen ein erhabener Greis mit weissem Barte und in rotem Gewand, nahe bei sich eine in braun gekleidete Figur mit dichtem Bart, auf seiner Schulter ein grosser Jutesack gebuckelt. Hatte etwa der Samichlaus seinen Weg nach Stüsslingen gefunden?
Infolgedessen versammelten sich viele Kinder, aber auch eine grosse Schar an Erwachsenen im lokalen Kirchenschiff, welches mit nur einigen Kerzen ausgeleuchtet ein adventliches Ambiente bot.
Auf einmal hörte man ein leises Glockengebimmel, die beiden Herren konnten nicht mehr weit sein! Und so sangen alle zusammen, während sich die beiden, flankiert von sechs tüchtigen Helferinnen, ihren Weg durch den Mittelgang bahnten. Mit leuchtenden Augen wurden sie angeblickt, bevor sich die Herrschaften auf ihren designierten Plätzen hinsetzten.
Alle Kinder durften nach vorne kommen, um den Samichlaus aus nächster Nähe zu sehen und seiner Geschichte über den Siebenschläfer Glisglis. Dieser wollte endlich den Samichlaus treffen, doch leider befand er sich an jenem Tag stets im Winterschlaf und hat seinen Besuch so jeweils verpasst. Doch in jenem Jahr ging sein Wunsch endlich in Erfüllung, da ihn die anderen Tiere im Wald aus seinem Schlaf geweckt haben – es zeigt sich wieder, wie wichtig gute Freunde sind!
Gebannt horchte die Kinderschar dem Samichlaus, bevor dieser nun selber zuhören durfte: ihm wurde eine Fülle an Samichlaus-Värsli vorgetragen! Dies rührte die beiden bärtigen Gestalten sehr. Danach begann der traditionelle Rundgang durchs Dorf. Die Menschenschar wurde mit Laternen und dem Knallen der Geisseln begleitet.
Zuletzt fanden sich alle wieder auf dem Kirchplatz ein, wo Schmutzli noch einen grossen Sack mit Chlausensäckli unter die anwesenden Kinder brachte. Mit Lebkuchen und Punsch liessen nun alle gemeinsam diesen gelungenen Anlass ausklingen. Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr wieder durch seinen Besuch beehrt werden!
